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Die Glockenblume – blaue Schönheit im Sommergarten

Wer an die Glockenblume denk, hat meistens die bei uns bekannten, tendenziell kompakten Zuchtsorten vor Augen, die mit ihren leuchtend blauen oder auch strahlend weißen Blütenköpfen aus unserem sommerlichen Garten nicht mehr wegzudenken sind. Dabei steht der botanische Begriff der Glockenblumen, Campanula für die größte Pflanzengattung innerhalb der Familie der Glockenblumengewächse. Zu ihr gehören insgesamt mehr als 300 verschiedene Arten.

Die Arten der Campanulaceae sind in den meisten Fällen als ausdauernde Stauden zu beschreiben. Innerhalb der Gattung gibt es viele Unterschiede: Es gibt polsterbildende sowie auch bodendeckende Wuchsformen, sowohl sommergrüne als auch wintergrüne Arten.

Herkunft der Glockenblume

Bei einer so großen Artenvielfalt ist es kaum verwunderlich, dass die Campanula nahezu weltweit verbreitet ist. Hauptsächlich gedeihen sie aber in den arktischen bis gemäßigten Zonen der nördlichen Halbkugel. Besonders viele Arten sind im Mittelmeer- und Kaukasusraum zu finden.

In den Hochgebirgen Europas, den Alpen und dem Kaukasus, gibt es besonders viele wilde Arten, die ausschließlich dort regional zu finden sind. Weniger Arten der Campanula sind in Ostasien, dem Iran, Himalaya und Nordamerika beheimatet. Bewohnt werden vielfältige Lebensräume, auf Wiesen wie auch Hochgebirgen, an Waldrändern, Felssteppen und Freiflächen.

Die Glockenblume gibt es auch mit strahlend weißen Blüten

Warum eigentlich „Campanula“?

Der Gattungsname „Campanula“ geht auf das Aussehen der wunderschönen Schalenblüten zurück. So kommt der Begriff wie für botanische Bezeichnungen üblich aus dem Lateinischen und bedeutet „Glöckchen“ oder „Glocke“, was die Blütenform jeglicher Vertreter der Gattung überaus treffend beschreibt.

Wie jede Blume hat auch die Campanula eine Bedeutung in der „Blumensprache“. Wer Glockenblumen schenkt, drückt damit ein Gefühl von Zusammengehörigkeit und Einigkeit, Dankbarkeit oder Anerkennung aus.

Aussehen und Wuchs der Glockenblume

Die verschiedenen Arten bringen auch verschiedene Wuchsformen an. Größe und Wuchsverhalten können stark abweichen. So gibt es eher klein bleibende Arten mit kompaktem und niedrigem Wuchs, die polsterartig und flach als Bodendecker einsetzbar sind und nur um die zehn Zentimeter hoch werden. Auf der anderen Seite gibt es auch solche Exemplare, die aufrecht Wachsen und Wuchshöhen von mehreren Metern erreichen.

Blütenstände überziehen die Campanula

Die Blüte ist das größte Erkennungsmerkmal der Gattung. Die röhren-, glocken- oder sterneförmigen Blüten unterscheiden sich grundsätzlich lediglich im Detail und dem Zeitpunkt der Blüte. Die Blütenfarbe ist stets Farbtöne in violett, blau oder weiß. Angeordnet sind diese in Rispen, Trauben oder einzeln.

Zierlicht zeigt sich das Laub der Campanula. Hellgrün und dich zusammenstehend bilden die kleinen, herzförmig anmutenden Blätter einen schönen Hintergrund zur leuchtenden Blüte. Der Blattrand ist gezähnt.

Als Zierpflanze etablierte Arten

Bei den Glockenblumen, die bei uns im Fachhandel erhältlich sind und die in unseren Gärten, Terrassen und auf unseren Balkons jede Saison aufs Neue für eine wunderschöne Blütenpracht sorgen, handelt es sich tatsächlich in den meisten Fällen um einige wenige Arten, die sich in der Zucht durchgesetzt haben. Diese überzeugen mit einem wunderschönen, kompakten Habitus, einer prächtigen Blütenbildung und einfacher Handhabung.

Die Polster-Glockenblume

Zu den wohl bekanntesten Vertretern der etablierten Zuchtarten der Glockenblume gehört die Dalmatiner Polster-Glockenblume. Die unter Botanikern als Campanula portenschlagiana bekannte Zierpflanze ist sehr langlebig und zeigt eine sehr intensive, violette oder weiße Blütenpracht.

Der Wuchs ist als kompakt und polsterförmig zu beschreiben. Sie eignet sich hervorragend als blühender Bodendecker und wächst auf Mauerkronen, hängen oder Blumenampeln und Balkonkästen überhängend.

Ihren Ursprung hat sie in Herzegowina und Kroatien und ihre ungefüllten Blüten bieten neben einem wahren Augenschmaus auch viel Nahrung für Bienen und andere Bestäuber.

Besonderer Augenschmaus – Karpaten-Glockenblume

Sorten mit gefüllten Blüten haben einen noch höheren Zierwert.

Die Karpaten-Glockenblume, botanisch Campanula haylodgensis, zeigt eine ganz besondere Blütenpracht. Sie ähnelt der Polster-Glockenblume vom Wachstum sehr, bildet allerdings eindrucksvolle, reich gefüllte Blüten aus. Karpaten-Glockenblumen können auch als Zimmerpflanze gehalten werden und verschönern kühle Wohnräume. Zu beachten ist, dass sich gefüllte Sorten besonders deshalb für die Zimmerkultur eignen, weil sich die verschachtelten Blütenblätter anfälliger gegenüber starker Witterung zeigen. Außerdem können Insekten ohnehin keine Nahrung von ihnen beziehen.

Ist die Campanula giftig?

Zur Giftigkeit der Campanula gibt es keine wirklich klaren aussagen. Es liegen keine weitreichenden Erkenntnisse vor. Grundsätzlich sollten aber Haustiere und Kleinkinder von der Glockenblume ferngehalten werden. Alle Gartenarbeiten rund um die Pflanze sollten nur mit Handschuhen getätigt werden. Schnittgut der Glockenblume landet nur dann auf dem Kompost, wenn dieser nicht von Tieren erreicht werden kann. Andernfalls die Biotonne nutzen.